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Biografie

Ludwig wurde am 25.August 1845 im Schloss Nymphenburg, München, geboren als ältester Sohn von König Maximilian II.(1811-1864) und Königin Marie von Preußen. Ludwig wuchs ohne emotionale Wärme auf und wurde besonders von seinem Vater kalt und von oben herab behandelt.

Seine Mutter, Marie von Preussen, liebte ihn, war aber eine sehr nüchterne Frau, die wenig Verständnis für ihren schwärmerischen Sohn aufbrachte und sich in Konflikten immer auf die Seite des Vaters schlug.
Der Schulunterricht war für das sensible Kind eine Qual: „Ich war gezwungen, mich dem Willen von plumpen, gefühllosen Lehrern zu unterwerfen(…). Was ich lernen sollte erschien mir albern, dumpf und wertlos. Und weil das langweilige Zeug mich so verstörte, dass meine Auffassungsgabe darüber abgestumpft wurde, schalt man mich einen Narren". Ludwigs Tag war bis zur letzten Minute mit Unterricht gefüllt.

Seine einzige Freude fand er im Theater. Im Alter von 16 Jahren sah Ludwig zum ersten Mal den „Lohengrin“ - ein Erlebnis, das ihn für immer prägen sollte. Er erkannte auf Anhieb die Größe von Wagners gewaltiger Musik und war von ihr tief berührt.
Noch während seiner Studienzeit starb am 10. März 1864 sein Vater Maximilian II., und am selben Tag wurde Ludwig zum König proklamiert.
Als seine erste Amtshandlung befahl er, Richard Wagner ausfindig zu machen und an den Hof zu laden. Eine nicht ganz einfache Aufgabe, da Wagner sich auf der Flucht vor seinen Gläubigern befand. Aber am 3. Mai 1864 war es dann soweit: Ludwig lernte den verehrten Komponisten kennen und notierte in sein Tagebuch: “Hehre Sonne! Strahlensonne! Ihn zu sehen, zu vergehn, Ihn zu fassen, nie zu lassen, Ihn zu halten, mit Gewalten, hehr Geschick! Wonne Glück!“

Richard Wagner ist von dem jungen, enthusiastischen König tief beeindruckt, und zwischen den beiden Männern entwickelte sich eine enge Freundschaft.
Ludwig gewährte dem Komponisten ein üppiges Gehalt. Kurze Zeit später bezog Wagner ein Landhaus in der Nähe Schloss Bergs. Die Freunde sahen einander täglich. Ludwigs rückhaltlose Unterstützung Wagners stieß bei Hof und in der Residenzstadt München auf Unverständnis, zumal Ludwig seine politischen Pflichten immer mehr vernachlässigte. Der König war zudem ein sehr scheuer Mensch und hasste öffentliche Auftritte.
Zur Krise kam es im Dezember 1865; Wagners Beziehung zuCosima von Bülow, der Frau des Dirigenten, rief einen Skandal hervor. Ludwig musste ihn daraufhin bitten, Bayern für mindestens ein halbes Jahr zu verlassen. Der Komponist ging in die Schweiz, blieb aber im regen Briefkontakt mit dem König.
1868 saß Wagner dann bei der Münchner Uraufführung von „Meistersinger von Nürnberg“ in der Loge des Königs.

Politisch stand Ludwig vor schwierigen Aufgaben. 1868 kam es zum Krieg zwischen Österreich und Preußen, in dem Bayern die Österreicher unterstützte – und verlor. In einem geheimen Vertrag unterstellte Bayern daraufhin seine Truppen dem preußischen Heer, und damit konnte Ludwig das Schlimmste von seinem Land abwenden. Aber es war klar, dass Bayern für immer seine Unabhängigkeit verloren hatte.
Der König litt schwer unter diesem Machtverlust, und auch privat war sein Leben überschattet.
Ludwig kämpfte vergeblich gegen seine homosexuellen Neigungen an. Wegen seiner Affären mit jungen Männern, plagte ihn sein Gewissen.
1867 wurde seine Verlobung mit Sophie, der jüngeren SchwesterElisabeth von Österreich, bekannt gegeben. Sie war allerdings nur von kurzer Dauer.

Mehr als in Sophie hatte Ludwig in seiner Cousine Elisabeth (Sissi) eine Seelenverwandte gefunden. Sissi war ebenso exzentrisch wie er und teilte sein Interesse an der Kunst.

1870 trat Bayern an der Seite Preußens in den von Bismarckprovozierten Krieg mit Frankreich ein. Der frankophile Ludwig verabscheute diesen Feldzug, musste ihn aber auch gleichwohl nach außen hin unterstützen. Der Sieg über Frankreich zementierte die Vormachtstellung Preußens in die Allianz. Im November 1870 trat Bayern dem Norddeutschen Bund bei. Der verschuldete Ludwig erhielt eine hohe Geldsumme dafür, dass er den „Kaiserbrief“ unterschrieb. Darin wurde Wilhelm I. von Preußen im Namen der deutschen Fürsten aufgefordert, die Kaiserkrone anzunehmen.

Ludwig zog sich mehr und mehr von der Politik zurück und überließ die Amtsgeschäfte Johann von Lutz
Von entscheidender Bedeutung für Ludwigs Leben ist die Begegnung mit dem Stallmeister Richard Hornig am 6. Mai 1867, der zu seinem Geliebten und engsten Vertrauten wurde. Ludwig hielt sich immer öfter auf Schloß Berg auf. Dort ging es sehr leger zu. Er kümmerte sich wenig um Disziplin und ließ seinen Dienern große Freiheiten.

Bei Ludwigs Bruder Otto wurde 1870/71 erste Anzeichen für eine Geisteskrankheit entdeckt, und 1878 erklärte man Otto dann offiziell für verrückt. Er war später so verwirrt, dass er seine Familie nicht mehr erkannte. Ludwig schmerzte der Zustand seines Bruders sehr und zugleich entstand in ihm die Furcht, selbst zu erkranken.

Von seinen vielen Feinden wurden gezielt dahingehende Gerüchte ausgestreut. Ludwigs exzentrischer Lebensstil lieferte genügend Anlässe:
Seine Zurückgezogenheit, die aufwendigen Privatvorstellungen von Opern und Theaterstücken allein für ihn, nächtliche Schlittenfahrten, seine Liebe zur Kunst und die rückhaltlose Unterstützung Wagners und seine märchenhaften neuen Schlösser stießen in der Öffentlichkeit auf wenig Verständnis.
 
1876 wurde das mit Ludwigs großzügiger Unterstützung erbaute Festspielhaus Wagners in Bayreuth eröffnet und Ludwig wohnte zwei Aufführungen des Rings bei.
Wagners Tod 1883 versetzte den König in tiefe Trauer.

In seinen späteren Jahren steckte der König seine ganze Energie in die Planung und den Bau seiner Schlösser. Das erste Schloss warNeuschwanstein, mit dessen Bau 1879 begonnen wurde und dessen Vollendung der König nicht mehr miterlebte. Es lag romantisch auf einem Berggipfel gegenüber Schloss Hohenschwangau, wo Ludwig in seiner Kindheit glückliche Tage verlebt hatte.
Es folgt Schloss Linderhof mit seinem phantastischen Park, in dem u.a. eine Grotte mit einem künstlichen See errichtet wurde, wo nächtliche Opernaufführungen stattfanden, und eine Jagdhütte, die an Motive aus Wagners „Walküre“ erinnern sollte.

Ein Projekt von gigantischen Ausmaßen war Schloß Herrenchiemsee, teilweise eine Kopie des prächtigen Schlosses von Louis XIV. in Versailles. Sein Bau verschlang 16 Millionen Mark. 1885 war Ludwig mit 14 Millionen Mark hoch verschuldet, aber das hinderte ihn nicht daran, weitere Schlössen zu planen. Verzweifelt versuchte er, Darlehen zu erhalten, allerdings ohne Erfolg.

Die bayrische Regierung fürchtete einen riesigen Skandal, wenn Ludwigs finanzielle Situation publik würde. Premierminister von Lutz und Ludwigs Onkel Luitpold beschlossen, Ludwig abzusetzen. Luitpold sollte an seiner Stelle regieren. Deshalb ließen sie Anfang Juni 1886 von Dr. Bernhard von Gudden den König für verrückt erklären und nach Schloss Berg am Starnberger See bringen. Dr. Gudden sollte ihn betreuen.

Am 13. Juni machten Ludwig und der Arzt einen Spaziergang hinunter zum See, von dem sie nicht mehr zurückkehrten. Später wurden sie ertrunken im See gefunden. Der Leichnam Dr. Guddens war von zahlreichen Schürfwunden gekennzeichnet.

Um Ludwigs Tod ranken sich bis heute viele Gerüchte:
So wird behauptet, dass Ludwig fliehen wollte und seine Leiche zwei Einschusslöcher aufgewiesen habe

War es Selbstmord? War es Mord?

Dieses Rätsel wird wahrscheinlich nie gelöst.